amedes UPDATE 03/23

Editorial Medizin und

Editorial Medizin und Wissenschaft Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Leserinnen und Leser, wussten Sie, dass elf Millionen Frauen in Deutschland zwischen 40 und 59 Jahre alt sind? Mehrheitlich schätzen die meisten dieser Frauen ihren Gesundheitszustand als gut ein, mit zunehmendem Alter verschlechtert sich die wahre, diagnosebasierte Gesundheit jedoch stärker als viele annehmen. Unser Themenschwerpunkt „Frauengesundheit 50 +“ in diesem Heft beleuchtet diese Problematik und gibt Ihnen als Behandler*innen wichtige Hinweise zu Vorsorge- und Präventionsthemen, die Sie Ihren Patientinnen ans Herz legen können. Die Gynäkologie ist bei amedes schon immer eines der großen Themen, doch auch die Humangenetik gehört zu den Fachgebieten, die für amedes seit vielen Jahren sehr zentral sind – wir freuen uns deshalb sehr, dass wir durch die Gründung eines MVZ in Frankfurt unser Angebot an humangenetischen Sprechstunden erneut ausweiten konnten. Lesen Sie dazu gern unseren Bericht in der Rubrik „Aus den Regionen“. In eigener Sache möchte ich Ihnen in diesem Heft aber vor allem ein Projekt vorstellen, in das viele unserer Ideen für die Zukunft einfließen. Mit dem „NewHome“ errichten wir in Göttingen – der historischen „Wiege“ der amedes Laborgruppe – einen Gebäudekomplex, der das Labor der Zukunft beherbergen wird. Das Gebäude-Ensemble ist fast 20.000 qm groß und wurde eigens auf die komplexen Prozesse unseres interdisziplinär arbeitenden Unternehmens zugeschnitten. Es ist zudem in vielerlei Hinsicht ökologisch konzipiert, von der Energieeffizienz bis zur Fassadenbegrünung. Jüngst haben wir Richtfest gefeiert und sind wirklich äußerst gespannt darauf, ab 2024 in diesem neuen Zuhause die Labormedizin der Zukunft gestalten zu können. Ich wünsche Ihnen nun einen entspannten Jahresausklang – und ganz viel Neugier und Vorfreude auf 2024. Gesundheit von Frauen über 50 Risikofaktoren und sinnvolle Präventionsmaßnahmen Ihr Wolf Kupatt Arzt und Vorsitzender der Geschäftsführung Mehr als 35 Millionen erwachsene Frauen leben in Deutschland. Die größte Altersgruppe stellen dabei mit mehr als elf Millionen die Frauen zwischen 40 und 59 Jahren dar. Mehrheitlich schätzen Frauen in diesem Alter ihre eigene gesundheitliche Lage als gut ein – tatsächlich verschlechtert sich aber mit zunehmendem Alter die wahre, diagnosebasierte Gesundheit stärker als viele wahrnehmen. In der ärztlichen Beratung sollten Frauen darum besonders für die eigene Gesundheitsfürsorge und für Präventionsmöglichkeiten sensibilisiert werden. Mit den Wechseljahren ziehen sich im Körper der Frau die schützenden Östrogene zurück und damit steigt das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen – die die häufigste Todesursache weltweit darstellen. Die klassischen Risikofaktoren sind Diabetes und Bluthochdruck, zu hohes Cholesterin, Übergewicht oder Rauchen. Leider wird die Gefahr eines Herzinfarkts bei Frauen häufig unterschätzt, die Symptome werden oftmals übersehen. Der zunehmend sinkende Östrogenspiegel in der Menopause bringt zudem Veränderungen im Stoffwechsel mit sich. Die Patientinnen empfinden häufig vasomotorische Beschwerden, das Lipidprofil ändert sich, das Risiko einer Insulinresistenz steigt ebenso wie das Risiko eines arteriellen Hypertonus. Häufig beklagen Patientinnen eine Verschiebung ihrer Proportionen mit Veranlagung zu mehr Bauchfett. Das Risiko für Folgeerkrankungen wie kardiovaskuläre Erkrankungen oder Stoffwechselerkrankungen (wie Diabetes mellitus Typ 2) nimmt zu. Für Frauen in der Lebensmitte ist spätestens jetzt der Zeitpunkt gekommen, sich für eine gesunde Lebensweise zu entscheiden. 2 amedes UPDATE | 03/2023 03/2023 | amedes UPDATE 3