amedes-Magazine


Unser amedes UPDATE-Kundenmagazin informiert über aktuelle medizinische Entwicklungen und Trends in Analytik und klinischer Diagnose. Hier geben wir Einblick in die vielfältigen Aufgabenfelder der amedes-Gruppe und liefern interessante Hintergründe.
Das Magazin erscheint dreimal jährlich und ist kostenlos.

In den amedes-Abrechnungsnews greifen wir aktuelle gesundheitspolitische Themen sowie Erstattungsthemen prägnant auf. Die Informationen sind auch für Personen außerhalb der Zielgruppe der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte wissenswert.
Das Magazin erscheint viermal jährlich und ist kostenlos.

Wir wünschen viel Spaß beim Lesen!


amedes UPDATE - hier geht's zum kostenfreien Abonnement
amedes Abrechnungsnews - hier geht's zum kostenfreien Abonnement
Aufrufe
vor 2 Jahren

amedes UPDATE 03/2022

  • Text
  • Long covid
  • Post covid
  • Lungenzentrum
  • Wissenschaft
  • Covid
  • Diagnostik
  • Amedes
Kundenmagazin der amedes-Gruppe, Ausgabe 03/2022

Editorial Liebe

Editorial Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Leserinnen und Leser, das Jahr neigt sich dem Ende entgegen, was sich bereits im September mit teils empfindlich kühlen Temperaturen angekündigt hat. Mit der Sorge um steigende Heizkosten kommt für viele Menschen auch die Sorge vor der pandemischen Herbstwelle zurück, die bereits in vollem Gange ist. Unser Magazin widmet sich einem Aspekt von COVID-19, der bislang zu wenig Beachtung gefunden hat: der Diagnostik von Long COVID und Post COVID. Lesen Sie hier u. a. über endokrinologische Aspekte des Syndroms und lernen Sie einen neuen Partner im amedes-Verbund kennen, der hochspezialisierte Diagnostik zu Lungenerkrankungen und damit auch zu Long COVID anbietet. Ein Fachgebiet, das gewissermaßen zur „DNA“ unserer Unternehmensgruppe gehört, ist die Endokrinologie. Daher befassen wir uns auch im Kundenmagazin immer wieder mit dem entsprechenden Themenspektrum, zu dem beispielsweise auch die Hormonersatztherapie oder Hormonbehandlungen bei Inter- und Transsexualität gehören. Unser Transgender-Experte Dr. Achim Wüsthof aus dem Hamburger endokrinologikum beleuchtet dieses Mal im Interview das neue bundesdeutsche „Selbstbestimmungsgesetz“, das das Transsexuellen-Gesetz ablöst und auch Auswirkungen auf die Beratungspraxis von Pädiater*innen haben wird. Wir bei amedes engagieren uns nicht nur für unsere fachlichen Themen, sondern fühlen uns auch verantwortlich für die drängenden Herausforderungen von Natur- und Klimaschutz. In einer sogenannten Environmental Social Governance Initiative wollen wir ab sofort unsere freiwillige Verpflichtung zu nachhaltigem unternehmerischen Handeln bei sozialen, ökologischen und ökonomischen Belangen stärken. Auch dazu informieren wir Sie in dieser Ausgabe. Ich wünsche Ihnen nun einen schönen Herbst und wenn es so weit ist, erholsame und besinnliche Weihnachtstage. Mit herzlichen Grüßen Ihr Wolf Kupatt Arzt und Vorsitzender der Geschäftsführung 2 amedes UPDATE | 03/2022 22-4225_Kundenmagazin 03_2022.indd 2 01.11.22 09:35

Medizin und Wissenschaft Das Long-COVID-Syndrom aus endokrinologischer Sicht Bis zu 15 Prozent der Menschen, die an COVID erkranken, entwickeln in der Folge das Long-COVID-Syndrom. Long COVID ist eine multikausale und multifaktorielle Erkrankung und geht mit immunologischen, virologischen und psychologischen Veränderungen einher. Die Auswirkungen auf das endokrine System werden bislang zu wenig berücksichtigt. Hinter „Long COVID“ verbirgt sich eine Vielzahl sehr unterschiedlicher Symptome. Zu den häufigsten gehören Kurzatmigkeit, Geschmacksund Geruchsveränderungen, Konzentrationsstörungen, Muskel- und Gelenkschmerzen. Eine besondere Rolle kommt der Fatigue zu. Die Diagnostik ist im Wesentlichen symptomorientiert und erfordert daher ein multifaktorielles Denken, bei dem auch die Endokrinologie nicht außer Acht gelassen werden darf. Hyperglykämien treten bei fast 50 Prozent der Intensivpatient*innen In der Akutphase der Infektion auf. Sie werden durch eine zytokinbedingte Insulinresistenz hervorgerufen. Auch Hypothyreosen treten in der akuten Infektionsphase häufig auf (i. S. eines „Low-T3-Syndroms“), außerdem eine adrenale Insuffizienz und bei Männern ein temporärer Testosteronmangel. 16 bis 36 Tage nach der Akutphase wurde vermehrt eine subakute Thyreoditis de Quervain diagnostiziert. Postmortale Gewebeuntersuchungen zeigen, dass SARS-CoV-RNA zum Beispiel in der Hypophyse, Nebenschilddrüse, Bauchspeicheldrüse und Nebenniere nachweisbar sind. In der Nebennierenrinde fanden sich gehäuft Infarkte. COVID-Phasen Bei einer akuten COVID-19-Erkrankung bestehen Symptome für bis zu 4 Wochen. Von Long COVID wird gesprochen, wenn die Symptome nach einer Infektion oder Erkrankung mit COVID-19 auch nach mehr als vier Wochen nicht abgeklungen sind. Wenn mehr als zwölf Wochen nach der Infektion oder Erkrankung noch immer anderweitig nicht erklärbare Symptome bestehen oder neue Symptome auftreten, spricht man vom Post-COVID-Syndrom. Zur Beteiligung der HPA-Achse nach COVID-19-lnfektion ist die Studienlage nach wie vor begrenzt. Es gibt eine Studie zur Bewertung der Nebennierenrindenfunktion bei akuten COVID-19-lnfektionen an 28 hospitalisierten Patient*innen. Sie zeigt, dass 32 Prozent der Betroffenen subnormale Kortikosteroidspiegel aufwiesen; Patient*innen mit schwereren Erkrankungen wiesen sowohl subnormale Kortikosteroid- als auch ACTH-Spiegel auf. Dies deutet auf einen direkten Zusammenhang zwischen dem Schweregrad der COVID-19- lnfektion und der Beeinträchtigung der Kortikosteroidsynthese hin. Fazit für die Praxis Post COVID und Long COVID sind derzeit noch schlecht definiert und haben eine heterogene Pathophysiologie. Bei anhaltender Leistungsschwäche wird meist zunächst eine kardiologische, pneumologische und ggfs. auch neurologische Diagnostik angestrengt. Führt dies zu keinem Ergebnis, sollte eine endokrinologische Abklärung hinsichtlich Schilddrüse, Nebenniere und Hypophyse erfolgen. Die Schilddrüsenuntersuchung kann durch die Haus ärzt*innen erfolgen. Wenn es um die Nebennieren achsen oder die Hypophyse geht, sollten internistische Endokrinolog*innen hinzugezogen werden. Zum Autor: Prof. Dr. med. Martin Merkel, Facharzt für Innere Medizin, Endokrinologie und Diabetologie, endokrinologikum Hamburg 03/2022 | amedes UPDATE 3 22-4225_Kundenmagazin 03_2022.indd 3 01.11.22 09:35

Kontakt


Juliane Ahlers

Juliane Ahlers

Pressekontakt

Leiterin Kommunikation
Unternehmenskommunikation
kommunikation@amedes-group.com
040.33 44 11 95 40

amedes-Gruppe