4. Drogenanalysen im
4. Drogenanalysen im Labor ÜBERGREIFENDES Immunchemisches Screening (EIA) Urin ist für diese Analytik das bevorzugte und zulässige Material, da in der Regel höhere Konzentrationen und eine längere Nachweisbarkeit von Drogen und deren Metabolite im Vergleich zum Serum vorliegen. 21,22 Mit dem immunchemischen Screening können die wichtigsten missbrauchsrelevanten Substanzklassen schnell und qualitativ im Urin bestimmt werden. 23 Hier ist zu beachten, dass die meisten Immunologischen Tests Gruppentests sind, sodass keine Aussage über einzelne Substanzen und ihre Konzentration getroffen werden kann. 24 Außerdem können Kreuzreaktionen mit Nahrungsmitteln und/oder Medikamenten zu einem falsch-positiven Ergebnis führen. Daher erfolgt die Laboranalyse in zwei Schritten: 1. Bestimmung mittels immunchemischen Screenings im Labor (EBM): Bestimmung von Drogen mittels Immunoassay: Amphetamine (32330), Barbiturate (32331), Benzodiazepine (32332), Cannabinoide (32333), Kokain (32334), Methadon (32335), Opiate (32336), Ähnliche Untersuchungen (32337), chemische oder physikalische Bestimmung (32246) 7,21 2. Zur Abklärung muss daher eine chromatographische Bestätigung erfolgen, mit der die Substanz eindeutig identifiziert wird (EBM): Chromatographische Untersuchungen inkl. General Unknown: Massenspektrometrie (32314) 7,24 Für Screenings von sowohl Medikamenten als auch Drogen kann eine General Unknown (Allgemeine Suchanalyse) angefordert werden, da hier mehr als 4.000 Substanzen inklusive ihrer Metabolite im Urin, Speichel und Serum/Blut qualitativ nachgewiesen werden können. 25 Diese ungerichtete Suchanalyse ist besonders bei unklarer Anamnese, bei Verdacht auf Polytoxikomanie oder Intoxikation sowie als Ergänzung zum immunchemischen Screening geeignet. 7,26 AMEDES ABRECHNUNGSNEWS SEITE 4
GOOD TO KNOW: AUSNAHMEKENNZIFFER 32023 5. GOOD TO KNOW: Ausnahmekennziffer 32014 Suchtmedizin GOOD TO KNOW: Ausnahmekennziffern AKZ 32014: Substitutionsgestützte Behandlung Opioidabhängiger gemäß Nr. 2 Anlage I „Anerkannte Untersuchungs- oder Behandlungsmethoden“ der Richtlinie Methoden vertragsärztliche Versorgung des Gemeinsamen Bundesausschusses In Deutschland sind geschätzte 166.000 Personen von einer Opioidabhängigkeit betroffen, wovon sich 81.200 in einer substitutionsgestützten Behandlung befinden (Stand 2022). 27 Dabei soll primär der Gesundheitszustand stabilisiert sowie verbessert werden. Zudem dienen Screenings auf laborchemische Parameter der Feststellung eines möglichen Beikonsums. 28 Voraussetzung für die Substitutionsbehandlung ist die Zusatzbezeichnung Suchtmedizinische Grundversorgung – ausgenommen Fachärzt*innen für (Kinder- und Jugend-) Psychiatrie und -Psychotherapie – gemäß § 5 Abs. 3 BtMVV oder gemäß § 5 Abs. 4 Bt MVV mittels der Konsiliarregelung. 29 Für die Behandlung und die Abrechnung wird eine Genehmigung der jeweiligen KV benötigt. Diese kann rückwirkend nicht erteilt bzw. darf nur von den an der vertragsärztlichen Versorgung teilnehmenden Ärzt*innen beantragt werden. 30 GOP 01949 01950 GENEHMIGUNGSPFLICHTIGE GEBÜHREN- ORDNUNGSPOSITIONEN (GOP) (EBM) 7 Leistung Substitutionsgestützte Behandlung Opioidabhängiger im Rahmen der Take-Home- Vergabe Substitutionsgestützte Behandlung Opioidabhängiger €-Wert, Q4 2023 9,65 € 5,29 € 01951 Zuschlag Wochenende, Feiertage 11,61 € 01952 Zuschlag Therapiegespräch 17,70 € 01953 01955 Substitutionsgestützte Behandlung Opioidabhängiger mit einem Depotpräparat Diamorphingestützte Behandlung Opioidabhängiger 14,94 € 38,04 € 01956 Zuschlag zu der GOP 01955 23,33 € 01960 Konsiliarische Untersuchung und Beratung von Patient*innen 12,64 € HINWEISE: • Die Bundesopiumstelle des BfArM führt für die Länder das Substitutionsregister, weshalb u. a. Verschreibungen von Substitutionsmitteln unverzüglich gemeldet werden müssen. 29,31 • Anforderung über den Laborüberweisungsschein Muster 10. • Mit der AKZ 32014 ist die Möglichkeit gegeben, einige Laboruntersuchungen ohne Einbezug in die Berechnung des arztspezifischen Fallwertes (Wirtschaftlichkeitsbonus) zu veranlassen. • Zu beachten ist, dass für die Abrechnung der GOPen der diamorphingestützten Behandlung andere Voraussetzungen gelten und die damit im Zusammenhang stehenden Laboruntersuchungen nicht in die AKZ 32014 fallen. • Im Behandlungsfall können mehrere Ausnahmekennziffern zutreffen und daher nebeneinander angegeben werden. INHALT: 7 Drogensuchtest unter Verwendung eines vorgefertigten Reagenzträgers: • Buprenorphinhydrochlorid (32137), Amphetamin/Metamphetamin (32140), Barbiturate (32141), Benzodiazepine (32142), Cannabinoide (32143), Kokain (32144), Methadon (32145), Opiate (32146), Phencyclidin (32147) Alkohol-Bestimmung: • Quantitative Alkohol-Bestimmung in der Atemluft mit apparativer Messung (32148) Chromatographische Untersuchung(en): • Drogen (32292), Arzneimittel (32293), Massenspektrometrie (inkl. General Unknown) (32314) Bestimmung von Drogen mittels Immunoassay: • Amphetamine (32330), Barbiturate (32331), Benzodiazepine (32332), Cannabinoide (32333), Kokain (32334), Methadon (32335), Opiate (32336), Ähnliche Untersuchungen (32337) AMEDES ABRECHNUNGSNEWS SEITE 5
