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Fortsetzung von Seite 1GOPBEISPIEL 1BEISPIELABRECHNUNGEN ZUM LIPIDSTATUS – HAUSÄRZTLICHE PRAXISEinheitlicher Bewertungsmaßstab (EBM) 6 Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) 7Leistung03000 VersichertenpauschaleGestaffelt nach Alter, hier bspw.:ab Beginn des 55. bis zum vollendeten75. Lebensjahr ( LJ).BEISPIEL 2Wichtig ist stets die Versichertenpauschale mitder GOP 03000 anzugeben, da die Altersgruppeautomatisch vom Arztinformationssystem (AIS)zugeordnet wird.03230 Problemorientiertes GesprächBEISPIEL 3Je vollendete 10 Min.01732 Gesundheitsuntersuchung- 1x zwischen 18 und 34 Jahren,- ab 35 Jahren alle drei Jahre.€-Wert,Q2 2025ZifferLeistung€-Wert(Faktor 2,3)18,34 € 1 Beratung 10,72 €7 Körperliche Untersuchungkompletter Organbereich21,45 €250 Venöse Blutentnahme 4,20 €15,86 € 34 Erörterung bei lebensbedrohenderoder nachhaltig lebensverändernder Erkrankung(Faktor 1,8)40,22 €7 Körperliche Untersuchung 21,45 €250 Venöse Blutentnahme 4,20 €(Faktor 1,8)40,40 € 29 Gesundheitsuntersuchung 58,99 €250 Venöse Blutentnahme 4,20 €(Faktor 1,8)3. Hepatitis E - eine unterschätzte InfektionskrankheitALLGEMEINMEDIZINDie in Deutschland endemisch vorkommende Hepatitis E, verursachtdurch das Hepatitis-E-Virus (HEV) vom Genotyp 3, wird überwiegenddurch den Verzehr von ungenügend gegartem Schweinefleisch oderWildfleisch übertragen. Die Prävalenz von Antikörpern gegen HEVfür Deutschland wird mit 16,8 % bei Erwachsenen und bis zu 25 %bei über 60-jährigen Personen angegeben. Im Gegensatz dazu kommtin Asien und Afrika eine transmissible Hepatitis E der Genotypen 1 und2 vor, die insbesondere bei Reiserückkehrenden aus diesen Gegendenbedacht werden sollte. Diese nicht-zoonotischen Genotypen könnenbei Infektionen in der Schwangerschaft gefährlich für den ungeborenenFetus werden. Der Verlauf der Infektionen ist häufig asymptomatisch;oftmals werden die Patient*innen durch erhöhte Transaminasenauffällig, die im Allgemeinen überproportional zur Erhöhung deralkalischen Phosphatase (AP) und Gamma-GT ausfallen. 8Bei entsprechender klinischer Symptomatik, aber auch bei erhöhtenTransaminasen als Zufallsbefund, sollte in der hausärztlichenPraxis neben einer klinischen Untersuchung immer auch eine Sonografiedurchgeführt werden. Zusätzlich sollte eine Labordiagnostikerfolgen, die neben anderen Ursachen auch die Frage einer HepatitisE-Infektion klären kann. Eine frische HEV-Infektion wird durch denNachweis von Antikörpern (IgM), die oft bereits mit den ersten Symptomenauftreten, sowie durch die komplettierende Bestimmung vonHEV-IgG zur Verlaufskontrolle bestätigt.Liegt eine nicht-eindeutige Konstellation vor, kann als weiterführendeDiagnostik der Nachweis oder Ausschluss mittels PCR-Direktnachweisvon HEV-RNA in EDTA-Blut oder Stuhl erfolgen. 8Die Hepatitis E (ebenso wie alle anderen Virus-Hepatitiden) unterliegtder Meldepflicht nach den §§ 6 und 7 Infektionsschutzgesetz (IfSG).Außerdem kann die Ausnahmekennziffer 32006 im Praxisverwaltungssystemangegeben werden; somit fallen die Labor-Untersuchungenzum Nachweis/Ausschluss der Virushepatitiden nicht in dieBerechnung des arztpraxisspezifischen Fallwertes („Laborbudget“).Fortsetzung auf Seite 3AMEDES ABRECHNUNGSNEWS SEITE 2
Fortsetzung von Seite 2BEISPIELABRECHNUNG ZUR ABKLÄRUNG EINER HEPATITIS E - INFEKTIONEinheitlicher Bewertungsmaßstab (EBM) 6 Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) 7GOPLeistung03000 VersichertenpauschaleGestaffelt nach Alter, hier bspw.:ab Beginn des 55. bis zum vollendeten 75. LJ.Wichtig ist stets die Versichertenpauschale mitder GOP 03000 anzugeben, da die Altersgruppeautomatisch vom AIS zugeordnet wird.33042 Sonografie Abdomen(KV-Genehmigung erforderlich)€-Wert,Q2 2025ZifferLeistung€-Wert(Faktor 2,3)18,34 € 1 Beratung 10,72 €7 Körperliche Untersuchung(z. B. Bauchraum)21,45 €410 Sonografie, 1. Organ 26,81 €17,72 € 420 Sonografie, weitere Organe (max. 3x) 10,72 € (x 3)250 Venöse Blutentnahme 4,20 €(Faktor 1,8)HINWEISZur Abklärung unklarer Transaminasen-Erhöhung sollte neben der klinischen und sonografischen Untersuchung immer auch eineHepatitis-Serologie unter Einschluss auch einer möglichen Hepatitis E erfolgen, da diese in Deutschland unterdiagnostiziert ist undnicht zwingend mit klinischer Symptomatik einhergeht.4. IGeL-AbrechnungsbasicsWISSENSSPEICHERIndividuelle Gesundheitsleistungen (IGeL) sind ärztliche Leistungen, die nicht zum GKV-Katalog gehören. Es sollte in der Regel einemedizinische Indikation vorliegen, wobei auch bei Tauglichkeitsuntersuchungen eine solche als präventive Maßnahme vorliegt. TherapeutischeLeistungen sollten in ihren Ergebnissen möglichst durch Studien abgesichert sein. 111.Aufklärung und Hinweise im Arzt-Patienten Gespräch• Medizinische Aufklärung nach § 8 Satz 4 MBO-Ä.• Aufklärung über Wirksamkeit, aber auch die eventuell zuerwartenden Nebenwirkungen und Risiken nach § 8 Satz 4 MBO-Ä.• Wirtschaftliche Aufklärung nach § 630c Abs. 3 BGBsowie nach § 12 Abs. 5 MBO-Ä.• Hinweise auf Durchführung von IGeL sind erlaubt nach § 27 Abs. 1 MBO-Ä.• Hinweise möglich durch Handzettel, Aushänge oder auf der Webseite.• Wichtig: Hinweise dürfen nicht anpreisend oder irreführend sein. 112.Behandlungsvertrag und Abrechnung• Für GKV-Patient*innen schreibt der Bundesmantelvertrag-Ärztezwingend einen schriftlichen Behandlungsvertrag vor (§ 18 Abs. 8 BMV-Ä).• Notwendiger Inhalt: Personalien des/der Patient*in sowie dieeinzelnen GOÄ-Leistungen mit den Gebühren- und Steigerungssätzen.Abrechnungsgrundlage ist immer die GOÄ (§ 1 Abs. 1 GOÄ)mit ihren geltenden Vorschriften, wie:- Abrechnungsausschlüssen,- Mindestzeiten,- Abrechnungshäufigkeit u.v.a.,- Abweichende Vereinbarung (§ 2 GOÄ),- Möglichkeit der Faktorsteigerung (§ 5 GOÄ).• Pauschalen sind nicht erlaubt. Ein Angebot von runden Beträgenüber Multiplikatorenwahl ist möglich. Bsp.: Ziffer 271, 16,00 €, Faktor: 2,29.• Steigerungen über den Schwellensatz hinaus bedürfen auchbei IGeL einer Begründung. 11Fortsetzung auf Seite 4AMEDES ABRECHNUNGSNEWS SEITE 3
