Unser amedes UPDATE-Kundenmagazin informiert über aktuelle medizinische Entwicklungen und Trends in Analytik und klinischer Diagnose. Hier geben wir Einblick in die vielfältigen Aufgabenfelder der amedes-Gruppe und liefern interessante Hintergründe.
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In den amedes-Abrechnungsnews greifen wir aktuelle gesundheitspolitische Themen sowie Erstattungsthemen prägnant auf. Die Informationen sind auch für Personen außerhalb der Zielgruppe der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte wissenswert.
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2. Versorgung chronischer Wunden durch Hausärzte – postoperative Versorgung Kleinere Verletzungen heilen meist schnell. Schließt sich die Wunde z. B. nach einem operativen Eingriff allerdings nur sehr langsam und heilt trotz Behandlung innerhalb von vier bis zwölf Wochen nicht ab, spricht man von einer chronischen Wunde. 6 In diesem Fall erfolgt die postoperative Wundversorgung oftmals durch Hausärzt*innen und kann mit ICD-10-Code T81.- kodiert werden. 7 Im Folgenden werden beispielhaft die zur postoperativen Versorgung chronischer # GOP Wunden relevanten Abrechnungsziffern für Hausärzt*innen aufgeführt. Dabei wird zwischen dem Erst- und Folgekontakt des/der Patient*in bei dem/der Behandler*in unterschieden. Die Größe der zu versorgenden Wunde ist dabei weder für die Abrechnung nach dem einheitlichen Bewertungsmaßstab (EBM) noch nach der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) relevant. 4 BEISPIELE FÜR LEISTUNGEN IM RAHMEN DER POSTOPERATIVEN VERSORGUNG CHRONISCHER WUNDEN IN DER HAUSÄRZTLICHEN PRAXIS 4,8 Einheitlicher Bewertungsmaßstab (EBM) Leistung 03000 Versichertenpauschale Gestaffelt nach Alter, hier bspw.: ab Beginn des 55. bis zum vollendeten 75. Lebensjahr. 03220 Zuschlag zur GOP 03000 (s. o.) für die Behandlung und Betreuung von Patient*innen mit mind. einer lebensverändernden chron. Erkrankung 1x im Behandlungsfall und mit persönlichem APK # abrechenbar. 03230 Problemorientiertes ärztliches Gespräch (erforderl. aufgrund von Art und Schwere der Erkrankung) Gesprächsdauer von mind. 10 Min. €-Wert, Q2 2024 Ziffer Erstkonsultation 17,66 € 1 Beratung 15,51 € 15,28 € Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) Leistung U. a. nicht neben Nr. 3 und Nr. 34 abrechenbar. Bei längerer Beratung 3,5-fache Steigerung möglich. 7 Vollständige körperliche Untersuchung Neben GOÄ 800 abrechenbar. 25,30 € 2006 Behandlung einer Wunde, die nicht 02310 Behandlungskomplex einer/von 3 persönlichen APK # abrechenbar. ## Abtragen von Nekrosen an einer Wunde sekundär heilenden Wunde(n) 1x im Behandlungsfall und mit mind. primär heilt oder Entzündungserscheinungen oder Eiterungen aufweist – auch 03221 Zuschlag zur GOP 03220 (s. o.) Zweiter persönlicher APK. APK – Arzt-Patienten-Kontakt. Folgekonsultation 4,77 € 200 Verband Neben GOÄ 2006 abrechenbar, da keine chirurgische Leistung. €-Wert, Faktor 2,3 10,72 € 21,45 € 8,45 € 6,03 € 5 Symptombezogene Untersuchung ### 10,72 € ## Nicht abrechenbar beim diabetischen Fuß, beim chron. venösen Ulcus cruris, bei chron. venöser Insuffizienz, beim postthrombotischen Syndrom, beim Lymphödem und bei oberflächlichen tiefen Beinvenenthrombosen. ### Beim Folgekontakt können zusätzlich die GOÄ Ziffern 7, 20 und 2006 abgerechnet werden. ALLGEMEINMEDIZIN HINWEISE • Zur Klärung einer evtl. erforderlichen Antibiose kann die Ausnahmekennziffer (AKZ) 32004 angegeben werden. • Die Kassenärztliche Vereinigung setzt zu den aufgeführten Gebührenordnungspositionen (GOPen) automatisch die GOPen 03020, 03040, 03060, 03061, 03222 und 32001 hinzu. AMEDES ABRECHNUNGSNEWS SEITE 2
3. Wissenswertes zu Hybrid-DRG WISSENSSPEICHER Mit Beginn des Jahres 2024 wurde die spezielle sektorengleiche Vergütung mittels der sogenannten Hybrid- DRG-Verordnung vom Bundesministerium für Gesundheit eingeführt. Mit selektierten Leistungen zu bestimmten Hernieneingriffen, wie z. B. der Entfernung von Harnleitersteinen, Ovariektomie, Arthrodesen der Zehengelenke sowie die Exzision eines Sinus pilonidalis, wurde eine Art „Startkatalog“ in Anlage 1 der Hybrid-DRG-Verordnung definiert. Grundlage hierfür bildet § 115f SGB V „Spezielle sektorengleiche Vergütung; Verordnungsermächtigung“, welcher mit dem Krankenhauspflegeentlastungsgesetz am 20.12.2022 eingeführt wurde. Aktuell ist die Hybrid-DRG-Verordnung bis zum 31.12.2024 befristet. 9 Ziel der Hybrid-DRG (Diagnosebezogene Fallgruppen (Diagnosis Related Groups)) ist es, eine spezielle sektorengleiche Vergütung zu schaffen, unabhängig davon, ob die Leistung ambulant oder stationär erbracht wird. Dadurch soll das Potential des ambulanten Sektors gefördert und eine Entlastung des in den Krankenhäusern tätigen Pflegepersonals sowie eine Sicherstellung der Wirtschaftlichkeit in der gesetzlichen Krankenversicherung angestrebt werden. 10 Zusätzlich können beispielsweise stationäre Behandlungen im Krankenhaus mit einer maximalen Verweildauer von bis zu drei Tagen ambulant erbracht und mit der Hybrid-DRG über eine Fallpauschale abgerechnet werden. 11 ABRECHNUNG DER VERGÜTUNG Die Anlage 2 der Hybrid-DRG-Verordnung definiert die Fallpauschalen der Hybrid-DRG aus Anlage 1, sofern die genannte Leistung eine aus dem Definitionshandbuch „aG-DRG German Diagnosis Related Groups Version 2024“ des Instituts für das Entgeltsystem im Krankenhaus vom 28.11.2023 stammt. 12 Die Hybrid-DRG ist für die gesamte Dauer der erbrachten Leistungen einmal berechnungsfähig und umfasst alle Leistungen und Aufwände im Zusammenhang mit der Behandlung des/der Versicherten. Die Fallpauschale rechnet dann die Einrichtung ab, die den Eingriff vorgenommen hat. Nach § 115f SGB V können dies die Praxis, das medizinische Versorgungszentrum (MVZ) oder das Krankenhaus sein. 13 Die Hybrid-DRG stellt ein neues Vergütungssystem dar, welches den stationären Sektor entlasten und den ambulanten Sektor stärken soll. 4. Hyperkalziämie nach der Menopause GYNÄKOLOGIE Bei der Hyperkalziämie handelt es sich häufig um einen Zufallsbefund im Rahmen einer Osteoporosediagnostik, da sie oftmals asymptomatisch verläuft. Etwa ein Prozent der Gesamtbevölkerung und drei Prozent der Frauen nach der Menopause weisen einen leicht erhöhten Kalziumwert auf. URSACHE Eine Hyperkalziämie liegt vor, wenn die Serumkonzentration des auf Albumin adaptierten Gesamtkalziums > 10,4 mg/dl (>2,60 mmol/l) beträgt oder die Konzentration des ionisierten Kalziums im Serum bei > 5,2 mg/dl (>1,30 mmol/l) liegt. 14 Bei etwa der Hälfte der Betroffenen ist als Ursache vornehmlich ein primärer Hyperparathyreoidismus (pHPT) anzuführen. Dabei schüttet die Nebenschilddrüse, bedingt durch eine Überfunktion, unkontrolliert Parathormon aus. 15 DIAGNOSTIK Die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie empfiehlt einen erhöhten Kalziumwert im Serum immer abzuklären, da selbst eine leichte Erhöhung Erkrankungen wie u. a. Nierensteine, Fatigue, Osteoporose, Gefäßerkrankungen und Magen-Darm-Beschwerden hervorrufen kann. Oftmals tritt eine Hyperkalziämie aber auch als Symptom einer primären Erkrankung auf. Zur Abklärung einer Hyperkalziämie ist daher eine ausführliche Anamnese wichtig. Diese beinhaltet die Analyse einer möglichen Tumorvorgeschichte und Medikamenteneinnahme (z. B. Wassertabletten, vor allem Thiazide und Vitamin D Präparate). Im Verlauf der weiteren Diagnostik schließt sich die zweimalige Messung sowohl des auf Albumin adaptierten als auch des ionisierten Kalziums an. 16 Sind die Werte in beiden Messungen zu hoch, wird das Parathormon und 25-OH-Vitamin D3 bestimmt. Zur weiteren Differenzialdiagnostik lassen sich die Bestimmung des Phosphats und die Untersuchung des 24 Stunden Sammelurins nennen. Ebenfalls relevant ist eine Sonographie der Schilddrüse und Nebenschilddrüse. 17 Fortsetzung auf Seite 4 AMEDES ABRECHNUNGSNEWS SEITE 3
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